Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) ist nicht nur ein Trend, sondern ein wesentlicher Bestandteil moderner Unternehmensführung. Die Gesundheit und das Wohlbefinden der Mitarbeiter stehen im Mittelpunkt, denn gesunde Mitarbeiter sind produktiver, engagierter und tragen maßgeblich zum Erfolg des Unternehmens bei.
Eine entscheidende Frage dabei ist: Wie kann man die Förderung von BGM-Maßnahmen optimieren, um sowohl wirtschaftlich als auch gesundheitlich das Maximum zu erreichen? Dieser Artikel gibt Ihnen einen Überblick über die wichtigsten Schritte und Strategien, um die bestmögliche Förderung zu sichern.
1. Bedeutung des Betrieblichen Gesundheitsmanagements
Das betriebliche Gesundheitsmanagement umfasst alle Maßnahmen, die darauf abzielen, die Gesundheit der Mitarbeiter zu fördern und zu erhalten. Es reicht von ergonomischen Arbeitsplatzgestaltungen bis hin zu Stressmanagement-Seminaren und Sportprogrammen.
Die Vorteile eines gut implementierten BGM sind zahlreich: Weniger krankheitsbedingte Ausfälle, höhere Arbeitszufriedenheit und eine gesteigerte Leistungsfähigkeit. Für Unternehmen bedeutet dies eine langfristige Verbesserung der Produktivität und des Betriebsklimas.
2. Aktuelle Fördermöglichkeiten für BGM
Eine zentrale Frage für Unternehmen lautet: Wie kann man BGM-Maßnahmen finanzieren? Es gibt eine Vielzahl von Fördermöglichkeiten, die oft nicht vollständig ausgeschöpft werden.
Dazu zählen staatliche Zuschüsse, Unterstützung durch Krankenkassen und steuerliche Anreize. Die Herausforderung besteht darin, diese Fördermittel gezielt zu identifizieren und effektiv zu nutzen.
Unternehmen sollten sich frühzeitig über die bestehenden Optionen informieren, um die finanzielle Belastung zu minimieren und gleichzeitig die Wirksamkeit ihrer BGM-Maßnahmen zu maximieren.
3. Staatliche Initiativen und Unterstützung
Die Bundesregierung fördert BGM durch verschiedene Programme und Initiativen. Diese Unterstützung soll Unternehmen ermutigen, in die Gesundheit ihrer Mitarbeiter zu investieren.
Zu den Maßnahmen gehören Zuschüsse für Präventionsprogramme, finanzielle Unterstützung für gesundheitsfördernde Projekte und steuerliche Vergünstigungen.
Unternehmen sollten sich über die spezifischen Anforderungen und Förderkriterien informieren, um die passenden Programme für ihre Bedürfnisse zu finden.
4.Steuerliche Anreize für BGM
Neben direkten Förderungen und Zuschüssen stellt der Staat Unternehmen auch eine Reihe von steuerlichen Vorteilen zur Verfügung, wenn sie in betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) investieren.
Diese steuerlichen Anreize bieten eine effektive Möglichkeit, die finanzielle Belastung für Unternehmen zu verringern und gleichzeitig ein gesundheitsförderndes Umfeld für die Mitarbeiter zu schaffen.
Welche Maßnahmen sind steuerlich absetzbar?
Unternehmen können verschiedene gesundheitsfördernde Maßnahmen steuerlich geltend machen. Dazu zählen insbesondere Angebote zur Förderung der Mitarbeitergesundheit, wie z.B.:
- Ergonomische Arbeitsplatzgestaltung: Investitionen in ergonomische Büromöbel oder Hilfsmittel, die darauf abzielen, gesundheitliche Beschwerden am Arbeitsplatz zu reduzieren, können als Betriebsausgaben abgesetzt werden.
- Präventions- und Gesundheitskurse: Finanzielle Aufwendungen für Präventionskurse wie Rückenschulungen, Stressbewältigungsseminare oder Ernährungsberatung sind steuerlich absetzbar. Diese Kurse müssen von qualifizierten Anbietern durchgeführt werden und spezifischen Standards entsprechen.
- Betriebssport und Fitnessangebote: Unternehmen, die ihren Mitarbeitern Betriebssport oder Fitnessprogramme anbieten, können die damit verbundenen Kosten steuerlich absetzen. Voraussetzung ist, dass die Angebote den Anforderungen des § 3 Nr. 34 Einkommensteuergesetz (EStG) entsprechen und der Prävention dienen.
- Gesundheitsfördernde Maßnahmen am Arbeitsplatz: Maßnahmen wie die Einrichtung von Ruhezonen, Investitionen in Luftreinigungssysteme oder die Bereitstellung von Obst und gesunden Snacks können ebenfalls als Betriebsausgaben geltend gemacht werden.
Steuerfreibeträge und -freigrenzen
Der Gesetzgeber hat für bestimmte gesundheitsfördernde Maßnahmen einen Steuerfreibetrag von bis zu 600 Euro pro Mitarbeiter und Jahr eingeführt. Dieser Freibetrag nach § 3 Nr. 34 EStG1 kann für Maßnahmen der Gesundheitsförderung in Anspruch genommen werden, die zusätzlich zum ohnehin geschuldeten Arbeitslohn erbracht werden. Hierzu zählen beispielsweise:
- Präventionskurse, die auf die Förderung der physischen und psychischen Gesundheit abzielen.
- Mitgliedsbeiträge für Fitnessstudios, sofern diese für die Prävention von Gesundheitsrisiken oder die Reduktion von arbeitsbedingten Belastungen genutzt werden.
Nutzung der steuerlichen Vorteile
Um diese steuerlichen Vorteile voll auszuschöpfen, sollten Unternehmen die geltenden Regelungen genau prüfen. Die Zusammenarbeit mit einem Steuerberater ist hier besonders ratsam.
Ein Steuerberater kann nicht nur bei der Identifizierung der absetzbaren Maßnahmen helfen, sondern auch sicherstellen, dass alle steuerlichen Anforderungen erfüllt werden. Darüber hinaus kann er Unternehmen dabei unterstützen, die steuerliche Optimierung ihrer BGM-Maßnahmen langfristig zu planen.
5. Strategien zur Optimierung der BGM-Förderung
Die Optimierung der BGM-Förderung erfordert eine systematische Herangehensweise. Zunächst sollten Unternehmen alle verfügbaren Fördermöglichkeiten identifizieren und bewerten. Anschließend gilt es, die BGM-Maßnahmen so zu planen, dass sie optimal zu den Förderkriterien passen.
Regelmäßige Überprüfungen und Anpassungen der Strategien sind notwendig, um sicherzustellen, dass das Unternehmen die maximalen Förderbeträge ausschöpft. Eine sorgfältige Planung und Dokumentation der Maßnahmen ist ebenfalls entscheidend, um den Anforderungen der Förderprogramme gerecht zu werden.
6. Herausforderungen bei der BGM-Förderung überwinden
Die Beantragung und Nutzung von Fördermitteln kann mit bürokratischen Hürden verbunden sein. Es ist wichtig, diese Herausforderungen proaktiv anzugehen, um Verzögerungen oder gar Ablehnungen von Förderanträgen zu vermeiden.
Eine gründliche Vorbereitung und die Einhaltung aller formalen Anforderungen sind dabei unerlässlich. Unternehmen, die sich unsicher fühlen, können externe Beratung in Anspruch nehmen, um den Prozess zu vereinfachen und Fehler zu vermeiden.
Fazit
Betriebliches Gesundheitsmanagement ist ein wichtiger Faktor für den langfristigen Erfolg eines Unternehmens. Durch eine gezielte Optimierung der Fördermöglichkeiten können Unternehmen nicht nur die Gesundheit ihrer Mitarbeiter verbessern, sondern auch wirtschaftliche Vorteile erzielen. Es lohnt sich, die verfügbaren Fördermittel sorgfältig zu prüfen und gezielt einzusetzen.
Wenn Sie weitere Informationen zur Optimierung der Förderung für Ihr BGM-Programm benötigen oder eine persönliche Beratung wünschen, stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung. Nutzen Sie unser Kontaktformular, um mit uns in Verbindung zu treten. Gemeinsam finden wir die besten Lösungen, um das volle Potenzial Ihrer BGM-Strategien auszuschöpfen und Ihre Mitarbeiter nachhaltig zu unterstützen.
Referenzen:
- https://www.bundesgesundheitsministerium.de/themen/praevention/betriebliche-gesundheitsfoerderung ↩︎